FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

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marwicki
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FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von marwicki » Samstag 20. Februar 2016, 12:23

Hallo, ich habe vor kurzem zufällig einige Fotos der Milchstraße gesehen und war begeistert, da ich vor etlichen Jahren im Schwarzwald auch mal nachts den Sternenhimmel mit Milchstraße bewundern konnte. Wir fahren nun in zwei Wochen nach Teneriffa und haben (auch wegen der Milchstraße) eine Hotelübernachtung auf dem Teide eingeplant, da die LIchtverschmutzung dort extrem niedrig ist und es auch im WWW wunderschöne Milchstraßen-Fotos gibt, die auf dem Teide gemacht wurden.

In Foren werden nun Aufnahme-Einstellungen mit offener Blende (also 2.8), 15-30 sec Belichtung und ISO 3200 empfohlen, was mich etwas stutzig macht. Offene Blende 2.8 ist klar. 15 sec Belichtung bei der FZ200, weil die Sterne bei längerer Belichtungszeit (abhängig von der Brennweite) sonst als Strich und nicht punktförmig auf dem Foto erscheinen. Und ISO 3200, um eben das Maximum an Licht aufzufangen. Meine Befürchtung ist nun, dass meine FZ 200 bei ISO 3200 und vielleicht auch schon bei 1600 die Bilder voll verrauscht. Hat jemand mal nächtliche Himmelsfotos mit hohen ISO-Werten gemacht? Kann ich das Vorhaben Milchstraßen-Fotos auf dem Teide also vergessen?
Gerd

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Nour
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von Nour » Samstag 20. Februar 2016, 13:01

ISO 3200 ist schon arg bei der FZ. Ich würde es mit ISO 1600 und 15 Sekunden probieren. Das geht, wenn auch nicht sonderlich gut, aber immerhin. Ich habe das mal mit meiner Sony HX90 gemacht und es ging besser, als ich dachte. Die FZ ist lichtstärker, da dürfte noch a bissi mehr gehen. Wenn die FZ eine Langzeit-Rauschunterdrückung hat, nutze diese. Damit macht die Kamera nach dem eigentlichen Bild ein sog. Darkframe. Also ein Bild bei geschlossenem Verschluß mit den gleichen Parametern wie das eigentliche Foto. Damit kann die Kamera bei längeren Belichtungszeiten das Rauschen besser rausrechnen, ohne Details (also in diesem Fall Sterne) verschwinden zu lassen.

Bedenke allerdings, daß Kameras dieser Art nicht wirklich dafür gemacht sind, Astrofotografie zu betreiben. Davon abgesehen ist eine Nachbearbeitung (Helligkeit, Kontrast, leicht ins Lila ziehen, wirkt dann besser) bei solchen Fotos immer notwendig, unabhängig der Kamera.
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von jessig1 » Samstag 20. Februar 2016, 13:40

Hallo,

in den nächsten zwei Wochen hast du noch genügend Zeit Testfotos zu machen.
Dann kannst du die Einstellungen ausprobieren.

Bei der FZ200 ist ISO 800 schon grenzwertig. Allerdings kannst du den dunklen Nachthimmel auch relativ gut entrauschen.

Mache also genügende Probeaufnahmen und probiere, was du beim Entrauschen erreichen kannst.

Und wie schon angeführt wurde: Langzeitrauschunterdrückung auf jeden Fall EIN.
Gruß Jürgen

Alle wußten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es einfach gemacht.

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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von marwicki » Samstag 20. Februar 2016, 13:51

Danke für den Tipp mit der Rauschminderung! Ich wusste bisher gar nicht, dass die Lumix diese Option anbietet. Nach Text-Suche in der Manual-PDF dann gefunden: unter Menu, REC, Bildstil, NR (Noise Reduction) 0, 1 oder 2. Werde dann mal Aufnahmen mit ISO 1600 und 15 sec probieren, in RAW mit Nachbearbeitung.

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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von ChristinaM » Samstag 20. Februar 2016, 13:56

Hallo, also ich hab mich schon mehrfach an der Astrofotografie mit der FZ200 versucht, und besonders dolle wird das nicht, ehrlich gesagt. Hier zB mal das Sternbild Orion (mit Orionnebel)- Blende 2.8, einmal mit ISO 1600 mit 4 Sekunden:
ISO 1600 - 4 sec.JPG
ISO 1600 - 4 sec.JPG (279.03 KiB) 3163 mal betrachtet
und einmal bei ISO 400, 5 Sekunden:
ISO 400 - 5 sec.JPG
ISO 400 - 5 sec.JPG (226.44 KiB) 3163 mal betrachtet
Mit viel Nachbearbeitung bekommt man da sicher noch einiges raus, aber man sieht schon, selbst bei kurzer Belichtungszeit rauscht es bei ISO 1600 schon ganz schön.

Hinzu kommt, dass die FZ200 - zumindest bei meinen Versuchen - für Milchstraßenfotos nicht weitwinklig genug war. Ich sah die Milchstraße über mir, doch wenn ich Fotos gemacht habe, war da nur ein Haufen weißer Punkte drauf :lol: , die Milchstraße war als Struktur kaum oder gar nicht zu erkennen. Den Bereich, den ich mit den Augen sah, konnte die Kamera nicht abdecken.
LG
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von ChristinaM » Samstag 20. Februar 2016, 17:09

Nachtrag: Habe gerade probeweise mal "Rauschreduzierung stark" in "Perfect Effects" auf das erste Foto angewendet - so sieht es eigentlich ganz ordentlich aus...
ISO 1600 - 4 sec Kopie.jpg
ISO 1600 - 4 sec Kopie.jpg (424.38 KiB) 3106 mal betrachtet
LG
Christina
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von Foxi » Sonntag 21. Februar 2016, 13:29

bei 15-30 Sekunden bekommt man aber schon mächtig Striche statt Punkte. Sinnvoller wären 2-3 sekunden und davon dann Serienaufnahmen. Die dann mit einem ordentlichen Stackprogramm übereinandergelegt ergibt es unter Umständen eine Gesamtbelichtungsdauer von einer bis mehreren Minuten.
Gruß Frithjof


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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von Nour » Sonntag 21. Februar 2016, 13:50

Die starke Rauschreduzierung würde ich aber wieder rausnehmen, wenn keine Sterne abgelichtet werden.
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Wolfgang B.
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von Wolfgang B. » Sonntag 21. Februar 2016, 16:11

Hallo Christina,

von dem kleinen Sensor einer Bridgekamera wie der FZ200 kannst Du in Bezug auf hohe ISO-Zahlen nicht viel erwarten. - Die FZ macht bei gutem Licht wirklich schöne Bilder. Auch ISO 200 gehen noch wunderbar, aber ab ISO 400 wird es ein wenig grenzwertig und darüber rauscht es wirklich kräftig.

Die FZ200 hat einen Sensor von der Größe 1/2,3 ". Wie klein der ist, siehst Du in der folgenden Übersicht: (grüner Rahmen, ganz links in der Ecke)
550px-Sensorformate_2015_01_10.svg.png
550px-Sensorformate_2015_01_10.svg.png (45.51 KiB) 2978 mal betrachtet

Liebe Grüße, Wolfgang
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von ChristinaM » Sonntag 21. Februar 2016, 16:16

Hallo Wolfgang, weiß ich. ;) Ich hab die Bilder ja auch nur als Beispiel für Gerd eingestellt, der nach Beispielfotos gefragt hatte. Aber danke für die Grafik, das ist wirklich schon beeindruckend, wie groß die Unterschiede sind!
LG
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von Wolfgang B. » Montag 22. Februar 2016, 11:10

Da habe ich wohl sehr lax formuliert. Der Sensorgrößen werden natürlich - je nach Monitorauflösung - unterschiedlich groß dargestellt. In der Regel zu groß. Das Kleinbildformat ist 24 x 36 mm.

Man kann die Größen also nur relativ zueinander sehen.

Tschulligung, Wolfgang
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von HJarausch » Montag 22. Februar 2016, 13:58

Ich würde Folgendes mal versuchen:
1.) ISO Zahl nicht zu hoch - vermutlich höchstens 800 bei der FZ200
2.) Unbedingt die RAW Dateien abspeichern
3.) Mehrere Bilder nicht länger als etwa 1 Sekunde belichten - als Einzelbilder sind diese total unterbelichtet
4.) Die verschiedenen Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm zunächst deckungsgleich anpassen (dies nennt man auch Registrierung),
da die Sterne wegen der Erdrotation ihre Position leicht geändert haben, und dann additiv überlagern - bei 10 Bildern erhält man etwa ein
Bild mit der 10-fachen Belichtungszeit der Einzelbilder.

Wenn in dem von dir verwendeten Bildprogramm die RAW-Dateien sich nicht direkt überlagern lassen, musst du diese zunächst in
16-bit tiff umwandeln und dann diese verarbeiten - dies geht z.B. mit dem kostenlosen Programm Gimp (unter Linux, Windows und Mac).
Eine jpeg-Datei mit nur 8 bit pro Farbe ist nicht geeignet, das die unterbelichteten Einzelbildern großteils einfach schwarz sind.
Da der Sensor der FZ200 vermutlich - ich kenne nur meine FZ1000 - 12 bit Farbtiefe hat, stehen pro Farbe 4096 statt nur 256
verschiedene Intensitäten zur Verfügung. Dies sollte ausreichen, um selbst bei den unterbelichteten Einzelbildern noch genügend
Bildinformation zu enthalten.

Schau mal auf folgender Seite nach:
http://www.cambridgeincolour.com/tutori ... -noise.htm" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Helmut

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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von jessig1 » Montag 22. Februar 2016, 14:35

Foxi hat geschrieben:...bei 15-30 Sekunden bekommt man aber schon mächtig Striche statt Punkte...


Bis 20 Sekunden sind absolut kein Problem. Je nach Brennweite gibts auch bei 30 Sekunden noch keine Striche.
marwicki hat geschrieben:Danke für den Tipp mit der Rauschminderung! Ich wusste bisher gar nicht, dass die Lumix diese Option anbietet. Nach Text-Suche in der Manual-PDF dann gefunden: unter Menu, REC, Bildstil, NR (Noise Reduction) 0, 1 oder 2. Werde dann mal Aufnahmen mit ISO 1600 und 15 sec probieren, in RAW mit Nachbearbeitung.
Das ist aber was anderes als Langzeitrauschunterdrückung.

NR bügelt die Details raus. Das kannst du später am PC gezielter und gefühlvoller machen. Ich würde die auf 0 belassen oder sogar auf -1 gehen. Wenn du aber in RAW fotografierst, dann ist diese Einstellung wirkungslos.

Die Langzeitrauschreduzierung ist eine "Dunkelaufnahme" (Darkframe) nach der eigentlichen Belichtung, die genausolange dauert wie die Aufnahme selbst. Und diese beiden Aufnahmen werden in der Kamera verrechnet.

Das sollte die FZ 200 doch auch haben - oder nicht?
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von ChristinaM » Montag 22. Februar 2016, 16:21

Ja die FZ200 macht das auch, sie braucht zum Verarbeiten des Fotos noch mal genau die selbe Zeit wie für die Aufnahme.

Strich- oder Nicht-Strich-sterne hängt wirklich sehr von der Brennweite ab. Ich hab auch schon Bilder im Weitwinkel mit 60 Sekunden Belichtungszeit gemacht und die Sterne waren fast Punktförmig - wenn man ranzoomt und macht ein Bild, reichen ein paar Sekunden und man hat nur noch Striche..
LG
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Re: FZ200: Verrauschen Himmels-Fotos (Nacht) mit ISO 3200?

Beitrag von Foxi » Dienstag 23. Februar 2016, 11:01

Im Weitwinkel fällt es nur nicht so auf. Da werden die Sterne aber auch eher Eiförmig.
Aber wie schon geschrieben. Man muss gar nicht lange belichten. 1-2 Sekunden und dafür aber per Serienbildfunktion (reicht die 2/s) mal für knapp eine Minute laufen lassen. Damit hat man dann 30sek zusammen. Die dann durch den Stacker schieben und schon hat man das gewünschte Bild.

Ein recht gutes Programm dafür findet man hier: http://deepskystacker.free.fr/german/" onclick="window.open(this.href);return false;
Gruß Frithjof


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