Mit der Größe des Fokusfeldes kann nicht festgelegt werden, daß alle Strukturen innerhalb dieses Feldes scharf abgebildet werden und der Rest nicht.
Die Kontraste der im Fokusfeld befindlichen Strukturen bestimmen die Fokusebene, und da kommt es dann drauf an, auf was man den Fokus legen möchte.
Wenn man z.B. einen Blütenkelch anvisiert und das Fokusfeld so groß ist, daß es die gesamte Blüte umfaßt, dann entscheidet der Autofokus anhand aller Kontraste die Schärfeebene. Je nach Schärfentiefe wird oft nur ein Teil der Blüte scharf, das Innere mit den Staubfäden wahrscheinlich nicht, die äußeren Blattränder evtl. auch nicht usw.
Möchte man das Innere der Blüte scharfstellen oder z.B. gezielt den Käfer auf dem Blütenrand, muß man das kleinste Fokusfeld wählen. Dann liegt die Schärfeebene nur auf dieser Struktur. Die Tiefe der Schärfeebene, also die Schärfentiefe, hängt natürlich von Brennweite und Blende ab.
Will man ein Tier durch Zweige/Unterholz hindurch fotografieren, geht das nur mit dem kleinsten Fokusfeld, welches auf dem Tier liegen muß. Nimmt man da ein großes Feld, stellt der Autofokus die Zweige im Vordergrund scharf ein, vom Reh im Hintergrund bleibt nix übrig.
Bei Landschaftsaufnahmen ist ein großes Fokusfeld sinnvoll, weil sich ein kleines Feld an einem Detail, etwa an einem Büschchen im Vordergrund, "festbeißen" kann.
Bei kontrastarmen Aufnahmen kann es auch hilfreich sein, ein großes Feld zu wählen. Aus unerklärlichen Gründen tut sich z.B. die FZ200 schwer, einen dramatischen Wolkenhimmel zu fokussieren, mit dem größten Fokusfeld klappt das am besten.
Ohne die Möglichkeit der Fokusfeld-Größenänderung wären zumindest Aufnahmen im Nahbereich, gezielte Detailaufnahme, die gezielte Festlegung der Schärfeebene (noch dazu mit Verschiebung des Feldes aus dem Bildzentrum) oder Aufnahmen durch im Vordergrund befindliche Strukturen hindurch nicht möglich.
Das Vorhandensein dieser sehr nützlichen Funktion gibt also Anlaß zur Freude
