Fotoschule
Fotoschule
Ich werde ab und an nach der "Prager Fotoschule für angewandte und künstlerische Fotografie" gefragt die ich besuchte.
Nun versuche ich mal ein grobes Bild zu umreißen, aber ich möchte nicht in eine Richtung werten.
Jede Aussage über einen Kurs, egal welchen, den man besucht hat ist immer subjektiv und kann daher nur meine Sicht der Dinge darlegen, die wie viele wissen manchmal etwas eigen sein kann.
Vorausschicken möchte ich, das ich die Fotoschule zwar bis zum Schluß besucht, aber keinen Abschluß, oder Diplom gemacht habe.
Das hatte mehrere Gründe, die aber eher privat und gesundheitlich zu sehen sind und daher hier unrelevant.
Die Prager Fotoschule habe ich in Käfermarkt im Mühlviertel besucht wo quasi die Zentrale ist.
Damals kostete ein Semester, insgesamt sind es vier, 440,00 €
Den aktuellen Lehrplan und auch sonst alle Infos kann man sich hier auf der Webseite ansehen: http://www.pfsoe.at/home/
Es gabe mehrere Themen vom Bildaufbau, über Gestaltung, Geschichte, Architektur, Fotografische Verfahren, Aufnahmetechnik, Ästhetik und noch weitere.
Dazu kamen dann noch verschiedene Module wie Portrait, Landschaft, Bild & Text, Multimedia sowie noch weitere.
Zu beachten ist das die Schule NICHT einem allgemein gültigen Mainstream folgt sondern, und jetzt zitiere ich einen Text der Seite
"Die Prager Fotoschule in Prag wurde 1972 von Dr. Vaclav Vlasek und Prof. Jan Smok gegründet, um in der Oberstufe der Allgemeinbildenden Höheren Schulen der damaligen CSSR eine fotografische Ausbildung anbieten zu können."
Da die CSSR einen wirklich undurchlässigen eisernen Vorhang hatte, entwickelte sich dort eine ganz eigene Art der Fotografie.
Anfangs waren die fotografische Gestaltung und die Ästhetik der Fotografie absolute Reizthemen für mich weil ich auf dem vollkommen verkehrten Gleis "fuhr"
Erst durch, teilweise wirklich heftige, Diskussionen sickerte es langsam zu mir durch.
Den Vorteil sehe ich heute darin das ich es nicht verstanden, sondern verinnerlicht habe.
Ein harter Weg, mit Übungen die mir so einiges abverlangten und deren Sinn sich mir erst nach und nach erschloß.
Die Lehrer sind fast alle Berufsfotografen, unterrichten an Hochschulen oder dergleichen.
Die Kurse fanden am Wochenende ab Freitag mittag bis Sonntag Nachmittags statt.
Am Samstag Abend gab es dann noch die sogenannten "Galeriegespräche" bei denen man mit den Lehrkräften diskutieren konnte.
So weit ich weiß soll es die Kurse auch in Deutschland geben, aber da bitte selber in der Webseite schlau machen oder mit der Schule in Verbindung setzen.
Es sind aber schon damals Leute aus Deutschland zu uns gefahren.
Das Ambiente ist absolut in Ordnung. Die Kurse werden im Schloß Weinberg abgehalten und da ist auch der Gasthof mit selbstgebrautem Bier der sich für abendliche Diskussionen doch sehr anbietet.
Nicht für jeden.
Man muß über seinen Schatten springen können und man darf sich auch von der anfangs lockeren Atmosphäre nicht täuschen lassen.
Das Pensum und die Latte wird immer höher gelegt und es kann einen zur Verzweiflung bringen bis endlich ein Bild angenommen wird.
Die Lehrer beurteilen die Bilder, je länger man dabei ist immer kritischer und bringen einen auf das selbe Level wie die Schulen in denen sie unterrichten, wie z.B. die Graphische Hochschule in Wien.
Nicht unterschätzen sollte man auch nicht den Aufwand für die Aufgaben. Da muß man sich echt ranhalten das man das irgend wie auf die Reihe bekommt.
Entweder Single oder einen sehr toleranten Partner.
Obwohl ich der Schule nach wie vor sehr kritisch gegenüberstehe und bei weitem nicht mit allem konform gehe, wie es damals ablief, aber eines kann ich ruhigen Gewissens sagen.
Ich habe geschimpft, rumgetobt, war verzweifelt und mehr als einmal habe ich die Arbeit von Stunden zerrissen um spät Abends dann doch wieder weiter zu machen.
Aber ich habe brutal viel gelernt.
Und ich sehe das als den Grundstein an, auf den ich jetzt aufbaue.
Und ich lerne immer noch, hinterfrage mich und bin selber meine brutalste Kritikerin.
Ich sehe es so das ich erst am Anfang stehe.
Aber das Rüstzeug habe ich bekommen. Als Autodidakt hätte ich das nie erreichen können.
Grenzen überschreiten und Regeln brechen hat meines Erachtens nur dann Sinn wenn ich sie kenne.
Gruß, Cristina
Nun versuche ich mal ein grobes Bild zu umreißen, aber ich möchte nicht in eine Richtung werten.
Jede Aussage über einen Kurs, egal welchen, den man besucht hat ist immer subjektiv und kann daher nur meine Sicht der Dinge darlegen, die wie viele wissen manchmal etwas eigen sein kann.
Vorausschicken möchte ich, das ich die Fotoschule zwar bis zum Schluß besucht, aber keinen Abschluß, oder Diplom gemacht habe.
Das hatte mehrere Gründe, die aber eher privat und gesundheitlich zu sehen sind und daher hier unrelevant.
Die Prager Fotoschule habe ich in Käfermarkt im Mühlviertel besucht wo quasi die Zentrale ist.
Damals kostete ein Semester, insgesamt sind es vier, 440,00 €
Den aktuellen Lehrplan und auch sonst alle Infos kann man sich hier auf der Webseite ansehen: http://www.pfsoe.at/home/
Es gabe mehrere Themen vom Bildaufbau, über Gestaltung, Geschichte, Architektur, Fotografische Verfahren, Aufnahmetechnik, Ästhetik und noch weitere.
Dazu kamen dann noch verschiedene Module wie Portrait, Landschaft, Bild & Text, Multimedia sowie noch weitere.
Zu beachten ist das die Schule NICHT einem allgemein gültigen Mainstream folgt sondern, und jetzt zitiere ich einen Text der Seite
"Die Prager Fotoschule in Prag wurde 1972 von Dr. Vaclav Vlasek und Prof. Jan Smok gegründet, um in der Oberstufe der Allgemeinbildenden Höheren Schulen der damaligen CSSR eine fotografische Ausbildung anbieten zu können."
Da die CSSR einen wirklich undurchlässigen eisernen Vorhang hatte, entwickelte sich dort eine ganz eigene Art der Fotografie.
Anfangs waren die fotografische Gestaltung und die Ästhetik der Fotografie absolute Reizthemen für mich weil ich auf dem vollkommen verkehrten Gleis "fuhr"
Erst durch, teilweise wirklich heftige, Diskussionen sickerte es langsam zu mir durch.
Den Vorteil sehe ich heute darin das ich es nicht verstanden, sondern verinnerlicht habe.
Ein harter Weg, mit Übungen die mir so einiges abverlangten und deren Sinn sich mir erst nach und nach erschloß.
Die Lehrer sind fast alle Berufsfotografen, unterrichten an Hochschulen oder dergleichen.
Die Kurse fanden am Wochenende ab Freitag mittag bis Sonntag Nachmittags statt.
Am Samstag Abend gab es dann noch die sogenannten "Galeriegespräche" bei denen man mit den Lehrkräften diskutieren konnte.
So weit ich weiß soll es die Kurse auch in Deutschland geben, aber da bitte selber in der Webseite schlau machen oder mit der Schule in Verbindung setzen.
Es sind aber schon damals Leute aus Deutschland zu uns gefahren.
Das Ambiente ist absolut in Ordnung. Die Kurse werden im Schloß Weinberg abgehalten und da ist auch der Gasthof mit selbstgebrautem Bier der sich für abendliche Diskussionen doch sehr anbietet.
Nicht für jeden.
Man muß über seinen Schatten springen können und man darf sich auch von der anfangs lockeren Atmosphäre nicht täuschen lassen.
Das Pensum und die Latte wird immer höher gelegt und es kann einen zur Verzweiflung bringen bis endlich ein Bild angenommen wird.
Die Lehrer beurteilen die Bilder, je länger man dabei ist immer kritischer und bringen einen auf das selbe Level wie die Schulen in denen sie unterrichten, wie z.B. die Graphische Hochschule in Wien.
Nicht unterschätzen sollte man auch nicht den Aufwand für die Aufgaben. Da muß man sich echt ranhalten das man das irgend wie auf die Reihe bekommt.
Entweder Single oder einen sehr toleranten Partner.
Obwohl ich der Schule nach wie vor sehr kritisch gegenüberstehe und bei weitem nicht mit allem konform gehe, wie es damals ablief, aber eines kann ich ruhigen Gewissens sagen.
Ich habe geschimpft, rumgetobt, war verzweifelt und mehr als einmal habe ich die Arbeit von Stunden zerrissen um spät Abends dann doch wieder weiter zu machen.
Aber ich habe brutal viel gelernt.
Und ich sehe das als den Grundstein an, auf den ich jetzt aufbaue.
Und ich lerne immer noch, hinterfrage mich und bin selber meine brutalste Kritikerin.
Ich sehe es so das ich erst am Anfang stehe.
Aber das Rüstzeug habe ich bekommen. Als Autodidakt hätte ich das nie erreichen können.
Grenzen überschreiten und Regeln brechen hat meines Erachtens nur dann Sinn wenn ich sie kenne.
Gruß, Cristina
Re: Fotoschule
Klingt interessant. Du schenkst dir offenbar nichts. So etwas müsste es online geben. Schule vor Ort war gestern. 

Canon 5D Mark III; Olympus OM-D; EF- (L, IS, USM), mFT-, M42-Objektive;
Canon Speedlite 600EX-RT; Metz 58 AF-2, Dörr DCF 50 Wi; Raynox 150,250,202
Canon Speedlite 600EX-RT; Metz 58 AF-2, Dörr DCF 50 Wi; Raynox 150,250,202
Re: Fotoschule
Ich wollte es wissen und bin froh es gemacht zu haben.
Online würde nicht gehen.
Du brauchst den direkten Kontakt zu den anderen und den unmittelbaren Austausch über die Arbeiten und die folgenden Bewertungen und Diskussionen.
Das wäre wie schwimmen oder segeln online Lernen.
Das geht nicht.
Cristina
Online würde nicht gehen.
Du brauchst den direkten Kontakt zu den anderen und den unmittelbaren Austausch über die Arbeiten und die folgenden Bewertungen und Diskussionen.
Das wäre wie schwimmen oder segeln online Lernen.
Das geht nicht.
Cristina
Zuletzt geändert von Lithographin am Sonntag 26. Februar 2012, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
- GuenterG
- Ehrenmitglied
- Beiträge: 4852
- Registriert: Montag 2. Mai 2011, 19:25
- Wohnort: Mittelsachsen
- Kontaktdaten:
Re: Fotoschule
wirklich sehr interessant.
Ich werde auch mal recherchieren, ob es bei uns in der Gegend was Vergleichbares gibt. Ich habe mir bisher alles autodidaktisch angeeignet, aber der Königsweg ist das ja nun auch nicht.
LG Günter
Ich werde auch mal recherchieren, ob es bei uns in der Gegend was Vergleichbares gibt. Ich habe mir bisher alles autodidaktisch angeeignet, aber der Königsweg ist das ja nun auch nicht.
LG Günter
Zuletzt geändert von GuenterG am Montag 27. Februar 2012, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Günter
DC-G9, DMC-GH3 und jede Menge Makro-Objektive und -Zubehör
Günter
DC-G9, DMC-GH3 und jede Menge Makro-Objektive und -Zubehör
Re: Fotoschule
Hallo Günter !
Interessant auf jeden Fall. Sehr informativ aber jede Menge Zündstoff für mich.
Ich habe die Lehrer, und die Lehrer haben mich gefordert bis zum es geht nicht mehr. Wir haben stundenlang diskutiert. Nicht nur weil ich es wissen wollte, sondern auch weil meine Denkweise einfach mit gewissen Sachen nicht klarkam.
Aber so nach und nach habe ich es dann in einen Kontext gebracht der mir half es umsetzten zu können in meiner Arbeitsweise nachdem ich es für mich verinnerlicht hatte.
Der Auslöser zum Kurs war ja, das ich zwar wie verrückt fotografierte, aber nichts neues mehr kam. Ich war in einem Kreislauf den ich alleine nicht zu durchbrechen vermochte.
Ich mußte es vollkommen anders angehen. Meine Aufnahmen waren vollkommen austauschbar gewesen mit dem was ich im Internet in all den Foren und Communities gesehen habe. Das war nicht ich und das war nicht das was ich gesehen habe. Ich habe nur das reproduziert was ich sah und merkte nicht das ich mich dabei vollkommen verloren hatte.
Einen Königsweg gibt es meiner Ansicht nach nicht. Auch muß man berücksichtigen das die Schule ja angewandte und künstlerische Fotografie unterrichtete die mich dazu zwang vieles über Bord zu werfen, von vorne zu beginnen und immer wieder stehen zu bleiben um eine innere Bestandsaufnahme machen zu können.
Und da war auch der unmittelbare Austausch mit den Mitschülern und Lehrern sehr wichtig für mich. Da habe ich sehr viel gelernt, zugehört, diskutiert und konnte meine eigenen Arbeiten besser hinterfragen, korrigieren und neu positionieren.
So, und wieder mal habe ich es geschafft mal kurz und bündig.....
Schönen Abend noch, Cristina
Interessant auf jeden Fall. Sehr informativ aber jede Menge Zündstoff für mich.
Ich habe die Lehrer, und die Lehrer haben mich gefordert bis zum es geht nicht mehr. Wir haben stundenlang diskutiert. Nicht nur weil ich es wissen wollte, sondern auch weil meine Denkweise einfach mit gewissen Sachen nicht klarkam.
Aber so nach und nach habe ich es dann in einen Kontext gebracht der mir half es umsetzten zu können in meiner Arbeitsweise nachdem ich es für mich verinnerlicht hatte.
Der Auslöser zum Kurs war ja, das ich zwar wie verrückt fotografierte, aber nichts neues mehr kam. Ich war in einem Kreislauf den ich alleine nicht zu durchbrechen vermochte.
Ich mußte es vollkommen anders angehen. Meine Aufnahmen waren vollkommen austauschbar gewesen mit dem was ich im Internet in all den Foren und Communities gesehen habe. Das war nicht ich und das war nicht das was ich gesehen habe. Ich habe nur das reproduziert was ich sah und merkte nicht das ich mich dabei vollkommen verloren hatte.
Einen Königsweg gibt es meiner Ansicht nach nicht. Auch muß man berücksichtigen das die Schule ja angewandte und künstlerische Fotografie unterrichtete die mich dazu zwang vieles über Bord zu werfen, von vorne zu beginnen und immer wieder stehen zu bleiben um eine innere Bestandsaufnahme machen zu können.
Und da war auch der unmittelbare Austausch mit den Mitschülern und Lehrern sehr wichtig für mich. Da habe ich sehr viel gelernt, zugehört, diskutiert und konnte meine eigenen Arbeiten besser hinterfragen, korrigieren und neu positionieren.
So, und wieder mal habe ich es geschafft mal kurz und bündig.....
Schönen Abend noch, Cristina
Re: Fotoschule
Schön wäre es, wenn ich das bezüglich der Motive schon schaffen würde. Wenn ich mir die Motive und Technik der Topp-Fotografen bei fotocommunity.de bezüglich vergleichbarer eigener Aufnahmen ansehe, sehe ich noch einen interessanten Weg vor mir. Ich versuche die Bilder, die mich am meisten beeindrucken, aufzunehmen und das, was ich daran gut finde, bei der eigenen Motiv- und Lichtwahl umzusetzen. Aber das alles Entscheidende sind die herrlichen Familienbilder, die man mit der GH2 schaffen und hoffentlich für zukünftige Generationen bewahren und übergeben kann. Da zählt dann nur das Bild. Über die Technik zu Beginn des dritten Jahrtausends wird man so lächeln können, wie wir heute über die gute alte Zeit. Es gibt nur ganz wenige Bilder, die die gesamte Menschheit beeindrucken, und das sind zumeist Bilder von Menschen.Meine Aufnahmen waren vollkommen austauschbar gewesen mit dem, was ich im Internet in all den Foren und Communities gesehen habe.
Canon 5D Mark III; Olympus OM-D; EF- (L, IS, USM), mFT-, M42-Objektive;
Canon Speedlite 600EX-RT; Metz 58 AF-2, Dörr DCF 50 Wi; Raynox 150,250,202
Canon Speedlite 600EX-RT; Metz 58 AF-2, Dörr DCF 50 Wi; Raynox 150,250,202
Re: Fotoschule
Hallo ehenkes !
Bitte nicht in den falschen Hals bekommen.
Wenn Du Dir die Aufnahmen andere Fotografen ansiehst die angeblich top sind sehe ich nur den Weg es so zu machen wie sie. Ihnen nachzueifern bringt meiner Ansicht nach aus gestalterischer Sicht rein gar nicht.
Man kann sich die Technik aneignen, lernen, Ausrüstung nachkaufen und irgend wann macht man genau die gleichen Aufnahmen wie eben diese Fotografen.
Ich nehme mal als Beispiel einen von ganz oben her - Helmut Newton.
Und jetzt nehme ich mal an Du schaffst es genau solche Aufnahmen zu machen - theoretisch.
Was wäre dann ? Du würdest fotografieren wie H.N. Mehr nicht.
Ich will damit sagen das so gut wie alles möglich ist. Mit Fleiß, Technik, dem nötigen Kleingeld und allem was sonst noch dazu gehört.
Aber Du hast noch immer keinen eigenen Stil, kannst Deine Aufnahmen nie greifen.
Was fehlt ist das Bild.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Und jetzt das was mir selber .........
Die wichtigste Ausrüstung bin ich selber.
Technik ist eine Sache.
Die Wirkung eines Bildes eine völlig andere.
Ich habe den Kurs als Grundlage gesehen es anders zu machen. Meinen eigenen Weg zu finden.
Die Technik sehe ich wie den Umgang eines beliebigen Werkzeuges.
Würde heute jemand bei einem Fotostammtisch die Ausrüstung von Andreas Feininger auf den Tisch legen und sagen das dies die neue Ausrüstung sei, würde man ausgelacht werden.
Wer fotografiert denn heute noch analog ?
Was, eine Sucherkamera ?
Viel zu langsam.
Der Sucher ist doch viel zu klein.
Da hat man doch nur 3 Brennweiten, oder vielleicht vier.
Das kannst Du vergessen.
Mit der Bildqualität kannst Du einpacken.
Und dann wird wohl eine Nikon D9 auf den Tisch gelegt.
Läuft's noch ?
Ich würde auch gerne mit einer einfachen Kamera ganz tolle Aufnahmen machen.
Aber das kann ich nicht, und das liegt NICHT an der Kamera.
Das liegt an mir. Weil ICH es nicht kann.
Ein Bild mag technisch hervorragen sein. Knackschaf bis 10.000 %, keinerlei Verzeichnung oder Beugungsschärfe und was weiß ich noch.
Toll, und mir schlafen gleich die Füße ein weil ich so ein Bild, oder ein ähnliches schon zu oft gesehen habe.
Es sagt mir nichts, lege es zur Seite und vergesse es.
Und dann zeigt mir die Tochter einer Freundin Aufnahmen aus Prag, aufgenommen mit eine Agfa aus Plastik aus den 50er Jahren in 6x6 und SW.
Sie zeigen sie und ihre Freunde.
Spitzig, frisch, absolut irre Blickwinkel, ganz tolle Aufnahmen die mehr als eine Geschichte erzählen.
Und wenn ich diese Kamera heute "Testen" lassen würde, würde die Kamera ultimativ durchrasseln.
Und jetzt ?
Ich kümmere mich um die Technik weil die Kameras meiner Ansicht nach so kompliziert geworden sind gegenüber früher, das man die meisten Fehler deswegen macht weil man irgend wo in den Tiefen irgend eines noch mal verschachtelten Menüs etwas vergessen hat auf ON oder OFF zu schalten.
Ich will mich gar nicht damit beschäftigen, aber die technische Entwicklung, der allseits gelobte Fortschritt und der Ideenreichtum irgend eines vollkommen durchgeknallten Designers zwingen mich dazu.
Und jetzt versuche ich wieder das Bild zu sehen, zu finden.
Und den richtigen Augenblick nicht zu übersehen.
Gruß, Cristina
Bitte nicht in den falschen Hals bekommen.
Wenn Du Dir die Aufnahmen andere Fotografen ansiehst die angeblich top sind sehe ich nur den Weg es so zu machen wie sie. Ihnen nachzueifern bringt meiner Ansicht nach aus gestalterischer Sicht rein gar nicht.
Man kann sich die Technik aneignen, lernen, Ausrüstung nachkaufen und irgend wann macht man genau die gleichen Aufnahmen wie eben diese Fotografen.
Ich nehme mal als Beispiel einen von ganz oben her - Helmut Newton.
Und jetzt nehme ich mal an Du schaffst es genau solche Aufnahmen zu machen - theoretisch.
Was wäre dann ? Du würdest fotografieren wie H.N. Mehr nicht.
Ich will damit sagen das so gut wie alles möglich ist. Mit Fleiß, Technik, dem nötigen Kleingeld und allem was sonst noch dazu gehört.
Aber Du hast noch immer keinen eigenen Stil, kannst Deine Aufnahmen nie greifen.
Was fehlt ist das Bild.
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Und jetzt das was mir selber .........
Die wichtigste Ausrüstung bin ich selber.
Technik ist eine Sache.
Die Wirkung eines Bildes eine völlig andere.
Ich habe den Kurs als Grundlage gesehen es anders zu machen. Meinen eigenen Weg zu finden.
Die Technik sehe ich wie den Umgang eines beliebigen Werkzeuges.
Würde heute jemand bei einem Fotostammtisch die Ausrüstung von Andreas Feininger auf den Tisch legen und sagen das dies die neue Ausrüstung sei, würde man ausgelacht werden.
Wer fotografiert denn heute noch analog ?
Was, eine Sucherkamera ?
Viel zu langsam.
Der Sucher ist doch viel zu klein.
Da hat man doch nur 3 Brennweiten, oder vielleicht vier.
Das kannst Du vergessen.
Mit der Bildqualität kannst Du einpacken.
Und dann wird wohl eine Nikon D9 auf den Tisch gelegt.

Ich würde auch gerne mit einer einfachen Kamera ganz tolle Aufnahmen machen.
Aber das kann ich nicht, und das liegt NICHT an der Kamera.
Das liegt an mir. Weil ICH es nicht kann.
Ein Bild mag technisch hervorragen sein. Knackschaf bis 10.000 %, keinerlei Verzeichnung oder Beugungsschärfe und was weiß ich noch.
Toll, und mir schlafen gleich die Füße ein weil ich so ein Bild, oder ein ähnliches schon zu oft gesehen habe.
Es sagt mir nichts, lege es zur Seite und vergesse es.
Und dann zeigt mir die Tochter einer Freundin Aufnahmen aus Prag, aufgenommen mit eine Agfa aus Plastik aus den 50er Jahren in 6x6 und SW.
Sie zeigen sie und ihre Freunde.
Spitzig, frisch, absolut irre Blickwinkel, ganz tolle Aufnahmen die mehr als eine Geschichte erzählen.
Und wenn ich diese Kamera heute "Testen" lassen würde, würde die Kamera ultimativ durchrasseln.
Und jetzt ?
Ich kümmere mich um die Technik weil die Kameras meiner Ansicht nach so kompliziert geworden sind gegenüber früher, das man die meisten Fehler deswegen macht weil man irgend wo in den Tiefen irgend eines noch mal verschachtelten Menüs etwas vergessen hat auf ON oder OFF zu schalten.
Ich will mich gar nicht damit beschäftigen, aber die technische Entwicklung, der allseits gelobte Fortschritt und der Ideenreichtum irgend eines vollkommen durchgeknallten Designers zwingen mich dazu.
Und jetzt versuche ich wieder das Bild zu sehen, zu finden.
Und den richtigen Augenblick nicht zu übersehen.
Gruß, Cristina
- Tanz(fleder)maus
- Beiträge: 2974
- Registriert: Donnerstag 12. Januar 2012, 23:14
- Wohnort: Berlin
Re: Fotoschule
Sehr interessante Ausführung, Cristina!
Ich finde auch, dass noch so viel Technik nichts bringt, wenn man selbst "blockiert" ist und nichts "sehen" kann.
Oder nur das sieht, was andere auch (auf die gleiche Weise) sehen.
Ich habe viele Jahre mit einer kleinen Lumix FX 10 ohne viel manuelle Möglichkeiten und ohne jede Kenntnis
von Kameratechnik, bewusstem Bildaufbau usw. fotografiert, und trotzdem kamen einige meiner Bilder an,
weil die Betrachter meinten, das (Motiv) hätten sie selbst gar nicht gesehen, wenn sie dort gewesen wären.
Das hat mich sehr gefreut, und auch weiter neugierig auf scheinbar unbedeutende, kleine Dinge gemacht.
Sicher macht niemand NUR solche Fotos, ich fotografiere auch viel, was typisch ist (Gebäude, Landschaften...)
Dennoch finde ich es spannend, das bei einer Gruppe - egal ob mit verschiedenem oder demselben Kamerattyp -
wenn alle dasselbe Motiv fotografieren, nur selten wirklich identische Aufnahmen entstehen.
Bei Naturfoto.de und Wetter-Foto.de wurden meine Bilder übrigens zum Großteil heftigst runtergevotet,
weil nahezu alle immer nur die Technik und Bildqualität bewertet haben, fast niemals die Motive/Stimmung.
Und das hat mir die Freude dort verdorben. Sicher möchte ich technisch besser werden, aber Bilder NUR
danach zu bewerten, finde ich schade. Das wäre genauso, als würde ein Aufsatz nur nach dem Satzbau
und/oder der Grammatik, aber überhaupt nicht nach dem Inhalt bewertet werden...
Technisch verbessern kann sich - mit etwas Mühe - jeder. Aber den Blick für Bilder zu bekommen, ist auch
ein Prozess, der z.T. seine Zeit braucht, sofern man da nicht Naturtalent ist (das dürfte kaum einer sein).
Ich habe z.B. jahrelang Unmengen Fotos gemacht, aber meist nur "Gesamtansichten", selten ins Detail.
Ein Freund, der sich zeitgleich mit mir vor 4 Jahren die FX 10 kaufte, zog am selben Tag mit mir zuerst
durch meine Wohnung, dann auf einen kleinen Friedhof vorm Haus und hat mit mir die Kamera getestet.
Dabei hat er total viel "Kleinkram" fotografiert, ist ganz dicht rangegangen. Ich hab das auch mal probiert
und es hat bei mir innerlich "Klick" gemacht - seitdem sehe ich vieles mit ganz anderen Augen...
Es ist fast so, als wäre ich wieder ein Kind und würde vieles Alltägliche zum ersten Mal wahrnehmen.
Ich finde auch, dass noch so viel Technik nichts bringt, wenn man selbst "blockiert" ist und nichts "sehen" kann.
Oder nur das sieht, was andere auch (auf die gleiche Weise) sehen.
Ich habe viele Jahre mit einer kleinen Lumix FX 10 ohne viel manuelle Möglichkeiten und ohne jede Kenntnis
von Kameratechnik, bewusstem Bildaufbau usw. fotografiert, und trotzdem kamen einige meiner Bilder an,
weil die Betrachter meinten, das (Motiv) hätten sie selbst gar nicht gesehen, wenn sie dort gewesen wären.
Das hat mich sehr gefreut, und auch weiter neugierig auf scheinbar unbedeutende, kleine Dinge gemacht.
Sicher macht niemand NUR solche Fotos, ich fotografiere auch viel, was typisch ist (Gebäude, Landschaften...)
Dennoch finde ich es spannend, das bei einer Gruppe - egal ob mit verschiedenem oder demselben Kamerattyp -
wenn alle dasselbe Motiv fotografieren, nur selten wirklich identische Aufnahmen entstehen.
Bei Naturfoto.de und Wetter-Foto.de wurden meine Bilder übrigens zum Großteil heftigst runtergevotet,
weil nahezu alle immer nur die Technik und Bildqualität bewertet haben, fast niemals die Motive/Stimmung.
Und das hat mir die Freude dort verdorben. Sicher möchte ich technisch besser werden, aber Bilder NUR
danach zu bewerten, finde ich schade. Das wäre genauso, als würde ein Aufsatz nur nach dem Satzbau
und/oder der Grammatik, aber überhaupt nicht nach dem Inhalt bewertet werden...
Technisch verbessern kann sich - mit etwas Mühe - jeder. Aber den Blick für Bilder zu bekommen, ist auch
ein Prozess, der z.T. seine Zeit braucht, sofern man da nicht Naturtalent ist (das dürfte kaum einer sein).
Ich habe z.B. jahrelang Unmengen Fotos gemacht, aber meist nur "Gesamtansichten", selten ins Detail.
Ein Freund, der sich zeitgleich mit mir vor 4 Jahren die FX 10 kaufte, zog am selben Tag mit mir zuerst
durch meine Wohnung, dann auf einen kleinen Friedhof vorm Haus und hat mit mir die Kamera getestet.
Dabei hat er total viel "Kleinkram" fotografiert, ist ganz dicht rangegangen. Ich hab das auch mal probiert
und es hat bei mir innerlich "Klick" gemacht - seitdem sehe ich vieles mit ganz anderen Augen...
Es ist fast so, als wäre ich wieder ein Kind und würde vieles Alltägliche zum ersten Mal wahrnehmen.
TZ 10, FZ 200, FZ 1000
Achromate Raynox DCR150 + 250
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- GuenterG
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- Registriert: Montag 2. Mai 2011, 19:25
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Re: Fotoschule
Ich habe auch mal eine Weile überlegt, ob ich mich da anmelde. Es gibt da ja wirklich faszinierende Fotos, keine Frage. Aber das rigide Wertungssystem und die doch überall erkennbare Gier nach einer Topquote haben mich dann Abstand nehmen lassen.Tanz(fleder)maus hat geschrieben: Bei Naturfoto.de und Wetter-Foto.de wurden meine Bilder übrigens zum Großteil heftigst runtergevotet,
weil nahezu alle immer nur die Technik und Bildqualität bewertet haben, fast niemals die Motive/Stimmung.
Und das hat mir die Freude dort verdorben.
Ich probiere gern mal was aus und nicht alles gelingt, aber natürlich bin ich auch an Feedback und Meinungen interessiert. Da ist ein Forum, wie unseres hier viel schöner.
Außerdem - sterile technische Perfektion, die kann ich bewundern, aber nicht lieben

Ich finde auch gerade das Ungewöhnliche viel spannender. Ich schleiche schon eine Weile um die Lensbaby-Objektive rum. Das ist auch so ein Punkt. Selbst ein Foto mit einer Lochkamera oder eben im Tilt-Shift-Stil, das kann so faszinierend sein.
LG Günter
Liebe Grüße
Günter
DC-G9, DMC-GH3 und jede Menge Makro-Objektive und -Zubehör
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- Tanz(fleder)maus
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- Wohnort: Berlin
Re: Fotoschule
Ja, Meinungen wurden da leider kaum schriftlich geäußert, "Daumen rauf/runter" ist ja viel bequemer und anonymer,GuenterG hat geschrieben:Ich habe auch mal eine Weile überlegt, ob ich mich da anmelde. Es gibt da ja wirklich faszinierende Fotos, keine Frage. Aber das rigide Wertungssystem und die doch überall erkennbare Gier nach einer Topquote haben mich dann Abstand nehmen lassen.Tanz(fleder)maus hat geschrieben: Bei Naturfoto.de und Wetter-Foto.de wurden meine Bilder übrigens zum Großteil heftigst runtergevotet,
weil nahezu alle immer nur die Technik und Bildqualität bewertet haben, fast niemals die Motive/Stimmung.
Und das hat mir die Freude dort verdorben.
Ich probiere gern mal was aus und nicht alles gelingt, aber natürlich bin ich auch an Feedback und Meinungen interessiert. Da ist ein Forum, wie unseres hier viel schöner.
anstatt sich die "Mühe" zu machen, das auch mal zu begründen und in Worte zu fassen

Da bekommt man hier und bei der fotocommunity, wo nur Textanmerkungen möglich sind, deutlich brauchbareres feedback

TZ 10, FZ 200, FZ 1000
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Re: Fotoschule
Hallo Tanz(fleder)maus und Günter !
Danke erst mal für Eure Kommentar und das Ihr Euch damit auseinandersetzt.
Freut mich wenn sich auch andere darüber Gedanken machen wie das oft so abläuft in Sachen Fotografie.
Ich kann mich noch an den ersten Studiounterricht bei der Fotoschule erinnern als ich noch die Nikon D70s hatte.
Als dann die großen Jungs mir ihren noch größeren Teilen kamen, also die Kameras und Objektive natürlich, habe ich gleich wieder eingepackt.
Klar, gerade im Studio zählt die Technik, aber was zählt ist doch das Ergebnis.
Ich lag da mit meiner Kamera im guten Mittelfeld. Aber der Clou war, das ich ein paar Aufnahmen mit meiner alten analogen Nikon FE machte und deren Aufnahmen mit zu den besten der ganzen Klasse gehörten.
Wie das ?
Natürlich wurde das recht schnell übergangen da man das ja gar nicht vergleichen könne und überhaupt.....
Gut, ganz ohne Technik geht es nicht, abhängig von dem was man machen möchte.
Mein Schwerpunkt ist Landschaft, Architektur und jetzt wieder etwas mehr im Studio.
Und wenn ich ganz ehrlich bin habe ich jetzt auch ein paar Sequenzen mit Video gemacht.
Wobei es bei der Landschaft, aber auch manchmal bei der Architektur nicht unbedingt darum geht das zu fotografieren was da ist, sondern das was ICH sehe und empfinde.
Ich lerne meine Kamera kennen um sie intuitiv bedienen zu können.
Ich lerne die Menüprogrammierer verfluchen weil ich dauernd vergesse wo ich was finde und welche Einstellung warum mit einer anderen zusammenhängt.
Der heilige Gral ist da mal gar nichts dagegen, zumindest für mich.
Die Technik ist eigentlich Nebensache, sie interessiert mich nur so lange bis ich sie verstanden habe, dann benutze ich sie und vergesse Details.
Ich möchte die Kamera so beherrschen das ich nicht mehr nachdenken muß wo ich wie, warum greifen muß.
Zur Zeit schreibe ich mir die C-Einstellungen heraus um sie nicht zu vergessen weil ich immer wieder etwas anders mache, mir einbilde das es so schneller geht, und so ganz langsam nähere ich mich dem auch an, aber eben nur langsam.
Und dann habe ich wieder wo gedrückt, und plötzlich geht wieder was nicht............
-----------------------------------------------------------
Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin und einen guten Tag habe vergesse ich alles um mich herum.
Da sehe ich Sachen die ich niemandem erklären könnte, male in meinem Kopf Bilder und versuche die Kamera so zu halten das ich die Bilder einfangen kann.
Da werde ich ganz langsam, nehme die Kamera immer mal wieder runter, setze mich hin und lasse die Umgebung auf mich wirken.
Sitze ich am See dann warte ich bis ich den Rhythmus der Wellen spüren kann, mir der See etwas erzählt.
Wenn das nicht geschieht kann ich auch kein Bild machen. Das wäre dann einfach nur eine weiter Bilddatei, mehr nicht.
Bin ich im Wald auf der Halbinsel Toskana, dann gehe ich ganz langsam, vorsichtig um nichts zu übersehen.
Ich suche mir einen Platz an dem ich verweilen kann bis ich dazugehöre, sich die Tiere anscheinend nicht mehr an mir stören.
Und dann sehe ich nach und nach die Bilder. Kleinigkeiten, ein Schimmern durch die Blätter oder das Farbenspiel der Blätter.
Und dann fange ich langsam an mich diesen Dingen zu nähern und lausche dabei dem Zwitschern der Vögel.
Das ist dann ein ganz kleines Glück für mich ganz alleine.
Und wenn ich zu Hause feststelle das die eine oder andere Aufnahme das widerspiegeln, leben, dann habe ich einen guten Tag gehabt.
Na ja, ich bin wohl wirklich etwas eigen, aber wenn ich dabei lächeln kann wird es wohl nicht ganz so verkehrt sein - denke ich mal.
Schönen Abend noch, Cristina
Danke erst mal für Eure Kommentar und das Ihr Euch damit auseinandersetzt.
Freut mich wenn sich auch andere darüber Gedanken machen wie das oft so abläuft in Sachen Fotografie.
Ich kann mich noch an den ersten Studiounterricht bei der Fotoschule erinnern als ich noch die Nikon D70s hatte.
Als dann die großen Jungs mir ihren noch größeren Teilen kamen, also die Kameras und Objektive natürlich, habe ich gleich wieder eingepackt.
Klar, gerade im Studio zählt die Technik, aber was zählt ist doch das Ergebnis.
Ich lag da mit meiner Kamera im guten Mittelfeld. Aber der Clou war, das ich ein paar Aufnahmen mit meiner alten analogen Nikon FE machte und deren Aufnahmen mit zu den besten der ganzen Klasse gehörten.
Wie das ?
Natürlich wurde das recht schnell übergangen da man das ja gar nicht vergleichen könne und überhaupt.....
Gut, ganz ohne Technik geht es nicht, abhängig von dem was man machen möchte.
Mein Schwerpunkt ist Landschaft, Architektur und jetzt wieder etwas mehr im Studio.
Und wenn ich ganz ehrlich bin habe ich jetzt auch ein paar Sequenzen mit Video gemacht.
Wobei es bei der Landschaft, aber auch manchmal bei der Architektur nicht unbedingt darum geht das zu fotografieren was da ist, sondern das was ICH sehe und empfinde.
Ich lerne meine Kamera kennen um sie intuitiv bedienen zu können.
Ich lerne die Menüprogrammierer verfluchen weil ich dauernd vergesse wo ich was finde und welche Einstellung warum mit einer anderen zusammenhängt.
Der heilige Gral ist da mal gar nichts dagegen, zumindest für mich.
Die Technik ist eigentlich Nebensache, sie interessiert mich nur so lange bis ich sie verstanden habe, dann benutze ich sie und vergesse Details.
Ich möchte die Kamera so beherrschen das ich nicht mehr nachdenken muß wo ich wie, warum greifen muß.
Zur Zeit schreibe ich mir die C-Einstellungen heraus um sie nicht zu vergessen weil ich immer wieder etwas anders mache, mir einbilde das es so schneller geht, und so ganz langsam nähere ich mich dem auch an, aber eben nur langsam.
Und dann habe ich wieder wo gedrückt, und plötzlich geht wieder was nicht............
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Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin und einen guten Tag habe vergesse ich alles um mich herum.
Da sehe ich Sachen die ich niemandem erklären könnte, male in meinem Kopf Bilder und versuche die Kamera so zu halten das ich die Bilder einfangen kann.
Da werde ich ganz langsam, nehme die Kamera immer mal wieder runter, setze mich hin und lasse die Umgebung auf mich wirken.
Sitze ich am See dann warte ich bis ich den Rhythmus der Wellen spüren kann, mir der See etwas erzählt.
Wenn das nicht geschieht kann ich auch kein Bild machen. Das wäre dann einfach nur eine weiter Bilddatei, mehr nicht.
Bin ich im Wald auf der Halbinsel Toskana, dann gehe ich ganz langsam, vorsichtig um nichts zu übersehen.
Ich suche mir einen Platz an dem ich verweilen kann bis ich dazugehöre, sich die Tiere anscheinend nicht mehr an mir stören.
Und dann sehe ich nach und nach die Bilder. Kleinigkeiten, ein Schimmern durch die Blätter oder das Farbenspiel der Blätter.
Und dann fange ich langsam an mich diesen Dingen zu nähern und lausche dabei dem Zwitschern der Vögel.
Das ist dann ein ganz kleines Glück für mich ganz alleine.
Und wenn ich zu Hause feststelle das die eine oder andere Aufnahme das widerspiegeln, leben, dann habe ich einen guten Tag gehabt.
Na ja, ich bin wohl wirklich etwas eigen, aber wenn ich dabei lächeln kann wird es wohl nicht ganz so verkehrt sein - denke ich mal.
Schönen Abend noch, Cristina