So hat mich beispielsweise der Autofokus der neuen Olympus überzeugt, vor allem, was die Genauigkeit bei der automatischen Gesichtserkennung angeht. Die E-M5 fokussiert auf Wunsch intelligent genau auf das der Kamera näher liegende Auge, kann aber auch so programmiert werden, dass sie wahlweise das rechte oder linke Auge fokussiert. Im Studio von Starfotograf Paul Schirnhofer habe ich mit dem 1,8/45 mm bei Offenblende das Model mit Gesichtserkennung fotografiert – ein Feature, dem ich bei offener Blende normalerweise nicht traue. Die Ergebnisse waren sehr gut, der Ausschnuss recht gering. Die OM-D stellt gezielt auf die Augen scharf!
Eine innovative Funktion ist auch der neue Live-Bulb-Modus. Dabei kann der Fotograf während der Dauerbelichtung auf dem Display sehen, wie das Bild entsteht und die Belichtung an der passenden Stelle stoppen - ideal für Nachtaufnahmen und beispielsweise Feuerwerk. Bin mal gespannt, wann andere Hersteller dieses clevere Feature einbauen

Und dann sind da natürlich noch die Art Filter. Olympus hat ein paar neue eingebaut, aber mir hat es vor allem der Filter "Dramatic Tone" (wahlweise in Farbe oder Schwarzweiß) angetan (siehe unten). Wie bei Olympus-Kameras üblich, lädt auch die erste digitale OM zum kreativen Spielen ein, was ich Gigabyte-weise ausgekostet habe. Schön: Parallel zum Art-Filter-Bild lässt sich ein RAW speichern, zudem bietet das (sehr speicherintensive) Art-Filter-Bracketing die Möglichkeit, sämtliche oder ausgewählte Filter mit nur einer Belichtung auf ein Bild anzuwenden.
Stichwort ISO: Die Olympus verwendet einen 16-Megapixel-Sensor aus Panasonic-Produktion und wurde mit einem verbesserten Bildprozess ausgestattet. Das Rauschen bei meinem Vorserienmodell war erfreulich gering, auch wenn ich noch keine finale Aussage oder einen Vergleich mit einer entsprechenden Lumix zeigen kann. Das Sportbild unten ist mit ISO 16.000 entstanden und kann sich sehen lassen. ISO-Werte bis 1600 scheinen mir absolut Großprint-tauglich zu sein.
Ebenfalls nur gute Noten kann ich dem elektronischen Sucher geben. Er löst die bekannten 1,44 Millionen des EV-F2 von Olympus auf, zeigt das Bild aber noch feiner und stabiler an. Für mich zählt der OM-D-Sucher zum besten, was derzeit auf dem Spiegellos-Markt zu sehen ist.
Und dann noch was wirklich Lobenswertes: Mein Test-Akku hielt fast 700 Bilder lang durch, bevor ich wechseln musste! Dabei wurden quasi alle Bilder durch den Sucher gestaltet, der laut Aussagen von Technik-Experten– wegen der enorm hohen Auslesefrequenz des LiveMOS-Sensors – mehr Strom verbraucht als der flexible Rückseitenmonitor.
Unterm Strich hat mich die OM-D begeistert! Wenn Ihr wollt, könnt Ihr meinen 4seitigen Testbericht in der April-Ausgabe von PHOTOGRAPHIE nachlesen (kommt Mitte März in den Handel). Hoffe, ich konnte Euch einen ersten Eindruck der OM-D vermitteln

P.S. Die beiden neuen Festbrennweiten 60 mm Makro und 75 mm waren noch nicht zum Testen dabei. Aber da bleibe ich natürlich am Ball und halte Euch auf dem Laufenden.